Europa zu Gast im Rheingau!

Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (mitte) mit ihrer französische Amtskollegin Laurence Boone (rechts) und ihrem polnischen Amtskollegen Konrad Szymański

Im Rahmen des sogenannten „Weimarer Dreiecks“ habe ich meine französische Amtskollegin Laurence Boone und meinen polnischen Amtskollegen Konrad Szymański in unseren wunderschönen Rheingau eingeladen. Das Weimarer Dreieck ist ein Austauschformat zwischen Polen, Frankreich und Deutschland, um unsere gemeinsamen Beziehungen zu vertiefen. Das machen wir auf der politischen Ebene, aber auch durch viele Initiativen der Zivilgesellschaft wie zum Beispiel durch Konzerte mit jungen Musiker:innen der drei Länder.

Europaminister:innen mit ihren Delegationen im Sitzungssaal 

Ich habe mich sehr gefreut, den europäischen Besuch im Wahlkreis begrüßen zu dürfen und gemeinsam über die Zukunftsfragen Europas zu sprechen. Und auch bei uns vor Ort werden die großen europäischen Themen erlebbar. Wir spüren den Klimawandel in unserer Heimat und ganz konkret hat dieser auch Auswirkungen auf den Weinbau. Prof. Dr. Claudia Kammann von der Hochschule Geisenheim hat uns dazu in ihrem Vortrag die wissenschaftliche Perspektive aufgezeigt. Philipp Corvers vom Weingut Dr. Corvers-Kauter erklärte uns ganz praktisch, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Arbeit eines Rheingauer Winzers hat. Von der tollen Qualität der regionalen Weine konnten sich unsere Gäste aus Polen und Frankreich anschließend bei einer Verkostung selbst überzeugen.

Europaminister:innen im Austausch mit Geflüchteten aus der Ukraine und Hilfer:innen

Auch im Rheingau wird der völkerrechtswidrige Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine erfahrbar. Viele Menschen mussten aus der Ukraine fliehen und einige wurden mit großer Solidarität im Wahlkreis aufgenommen. Vor Ort wird wirklich beeindruckende Arbeit geleistet. Dazu sind wir direkt mit Geflüchteten und Helfer:innen ins Gespräch gekommen. Danke an alle engagierten Unterstützer:innen – insbesondere an Landrat Frank Kilian und Bürgermeister Christian Aßmann. Besonders bereichernd war es hier, auch die polnischen und französischen Erfahrungen zu hören.

Laurence Boone, Anna Lührmann und Konrad Szymański (v.l.) bei der Pressekonferenz

Neben den vielen Begegnungen haben wir intensiv als Weimarer Dreieck zu Zukunftsfragen der EU gesprochen. Hier sind wir sicher nicht immer einer Meinung, aber gerade dann ist der Austausch so wichtig. Das Kloster Eberbach war hier ein wirklich toller Ort, um in Ruhe zu diskutieren und gemeinsame Wege zu entwickeln.

Wir sind absolut einer Meinung, wenn es um die Solidarität mit der Ukraine geht. Wir werden die Menschen in der Ukraine so lange unterstützen wie nötig. Gleichzeitig arbeiten wir weiter eng mit den Staaten des Westlichen Balkans zusammen, um sie im EU-Beitrittsprozess bestmöglich zu begleiten. Beispielsweise haben wir uns verabredet, gemeinsam in die Region zu reisen. Wir wollen direkt vor Ort in den direkten Austausch kommen. Darüber hinaus kooperieren wir intensiv, um die Energieversorgung zu sichern. Auch bei EU-Reformen sind wir uns einig, dass die EU handlungsfähiger werden muss. Unsere Schlusserklärung des Treffens ist hier zu finden: https://www.auswaertiges-amt.de/en/newsroom/news/weimar-triangle/2552384

Europaminister:innen bei einer Führung durch das Kloster Eberbach

Für mich war das Weimarer Dreieck im Rheingau mit meinen polnischen und französischen Amtskolleg:innen ein voller Erfolg. Danke an alle, die sich so engagiert bei der Organisation und der Durchführung eingebracht haben. Ich freue mich schon auf den nächsten europäischen Besuch in unserer wunderschönen Region!

Fotos: Barbara Mainz Fotografie