Weltweit Partnerschaften Ausbauen – Mit dem Bundespräsidenten in Kambodscha und Malaysia
Ich durfte Bundespräsident Steinmeier auf seiner Reise nach Kambodscha und Malaysia begleiten. Gemeinsam wollen wir unsere internationalen Partnerschaften diversifizieren. Vor diesem Hintergrund waren wir eine Woche zu vielfältigen Gesprächen in Südostasien unterwegs.
Als Europa-Staatsministerin habe ich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf seiner Reise nach Kambodscha und Malaysia begleitet. Gemeinsam wollen wir unsere internationalen Partnerschaften diversifizieren. Vor diesem Hintergrund waren wir eine Woche zu vielfältigen Gesprächen in Südostasien unterwegs.

Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen einseitig abhängig gemacht. Der große Anteil Russlands an der Gasversorgung vor Kriegsbeginn oder Chinas Marktdominanz bei Photovoltaikanlagen sind hier gute Beispiele. Das wollen wir verändern. Wir gestalten daher unsere internationalen Beziehungen vielfältiger. Wir wollen unsere Kooperation mit den Ländern in Südostasien wirtschaftlich, aber auch politisch, intensiveren. Daran gibt es in der Region auch ein großes Interesse. China spielt hier eine wichtige Rolle. Starke Beziehungen zu europäischen Partner*innen können die Länder in die Lage versetzen, „auch mal nein“ zu China zu sagen. Das war das Fazit einer spannenden Diskussion mit Vertreter*innen von Think Tanks.

Gerade im Bereich Klima gibt es hier viel Potenzial für Zusammenarbeit. Der Bau und Export von Solarzellen ist hier ein gutes Beispiel. Im Gespräch mit Unternehmer*innen habe ich gefragt, warum Firmen in Klima- und Umweltschutz investieren wollen. Die Antworten waren eindeutig. Die Vorgaben europäischer Partner*innen und die wachsenden Märkte setzen einen großen Anreiz. Das zeigt die große Strahlkraft unserer Klimaschutzpolitik.

Die Folgen der Klimakrise sind auch hier in der Region deutlich spürbar. „Everything is out of order“, sagte ein Ranger bei der Führung durch einen Mangrovenwald. Regenzeiten verschieben sich, Temperaturen steigen und Früchte werden zu anderen Zeiten reif. Das hat spürbare Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Umso wichtiger sind Projekte wie das Semenggoh Wildlife Centre. Hier werden Orang-Utans rehabilitiert.

Die Reise hat viele Perspektiven für Kooperationen gezeigt. Diese wollen wir wertebasiert ausbauen. Deutschland unterstützt beispielsweise das Minenräumprojekt HALO Trust in Siem Reap und die Ausbildung von Restaurator*innen für das Angkor Wat. Auch im wirtschaftlichen Bereich intensivieren deutsche Unternehmen ihr Engagement. Zugleich werben wir für politische Vielfalt und eine starke Zivilgesellschaft. In Kambodscha haben wir daher auch NGOs und den Oppositionspolitiker Kem Sokha getroffen. Er wird aktuell angeklagt. Das juristische Verfahren werden wir weiter intensiv verfolgen.
Ich durfte den Bundespräsidenten bereits zum dritten Mal auf einer Auslandsreise begleiten. Solche offiziellen Besuche haben eine starke Wirkung im Gastland. Das ermöglicht weitere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vernetzungen. Zugleich spiegeln sie die Rolle Deutschlands in der Welt. Viele Staaten schauen auf uns. Wir tragen daher Verantwortung, im Bereich von Klima, Freiheit und Gerechtigkeit voranzugehen.
Fotos: Bundesregierung/Johannssens