Mit dem Bundespräsidenten in Rumänien
Deutschland und Rumänien pflegen seit vielen Jahren eine enge und vertrauensvolle Beziehung. Daher hat der rumänische Präsident Johannis Bundespräsident Steinmeiner zu einem Staatsbesuch eingeladen. Ich durfte ihn als Regierungsmitglied begleiten. Ziel unserer Reise war die Vertiefung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen.
Rumänien und Deutschland gestalten gemeinsam europäische Politik

Rumänien ist ein verlässlicher Partner Deutschlands in der NATO und in der EU. Besonders in Brüssel arbeiten wir eng zusammen und gestalten Europapolitik. Gemeinsam wollen wir die EU handlungsfähiger machen. Rumänien ist aktuell noch kein Mitglied im Schengen-Raum. Wir befürworten einen zeitnahen Beitritt ein. Auch die Bürger:innen in Rumänien sollen von der Freizügigkeit in Europa profitieren. Das hat Bundespräsident Steinmeier Präsident Johannis während des Staatsbesuches bekräftigt.
Wir unterstützen Rumänien in seinem Engagement für die Ukraine und Moldau

Rumänien grenzt direkt an die Ukraine und Moldau. Unser Gastgeberland engagiert sich stark für seine Nachbarländer. Als Bundesregierung helfen wir Rumänien dabei. Gemeinsam setzten wir uns für den EU-Beitritt beider Länder ein.
Viele Ukrainer:innen flüchten nach Rumänien
Mit der Ukraine teilt sich Rumänien eine 600 km lange Grenze. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind daher auch in Rumänien spürbar. Seit dem Beginn des Krieges sind viele Menschen aus der Ukraine über diverse Grenzübergänge nach Rumänien geflohen. In Timișoara haben wir ein Willkommenszentrum für ukrainische Geflüchtete besucht. Vor Ort sind wir mit Mitarbeitenden und Geflüchteten ins Gespräch gekommen. Dieser Austausch war sehr bereichernd.
Rumänien ist ein Vorbild für das friedliche Zusammenleben in einem Vielvölkerstaat

In Rumänien leben 20 Millionen Menschen. Sie gehören 19 unterschiedlichen Volksgruppen an. Zum Beispiel gibt es eine deutsche Minderheit in Rumänien. Die Menschen haben Zugang zu deutschsprachigen Zeitungen sowie deutschsprachigen Kindergärten und Schulen.
Die deutsche Minderheit ist sehr gut integriert und respektiert. Auch der rumänische Präsident Johannis gehört ihr an. Darüber hinaus erfreut sich Unterricht in deutscher Sprache großer Beliebtheit. Während unseres Besuchs waren wir gemeinsam in Hermannstadt/Sibiu. Dort haben wir Vertreter:innen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien getroffen. Anschließend haben wir uns mit Schulkindern ausgetauscht.

Aus dem Gespräch mit den Menschen vor Ort konnte ich viel mitnehmen. So ist das Zusammenleben der vielen Volksgruppen herausfordernd und nicht immer ohne Konflikte. Trotzdem zeigt Rumänien einen guten Weg für das Zusammenleben vieler Volksgruppen in einem Land. Das Land dient als ein Vorbild für die Region.
Fotos: Bundesregierung/Sandra Steins