Seite an Seite mit Moldau
Als Teil einer Delegation von sieben Europaministerinnen bin ich in die moldauische Hauptstadt Chișinău gereist. Die Republik Moldau befindet sich 1.500 km südöstlich von Berlin und grenzt an Rumänien und die Ukraine. Nach der Eskalation des Russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich das Land als EU-Mitglied beworben. Wir haben die Bewerbung intensiv geprüft und im Juni 2022 den Kandidatenstatus verliehen. Mit unserer Reise haben wir unsere Unterstützung für den Beitrittsprozess gezeigt. Wir stehen solidarisch an der Seite von Moldau. Die 2,6 Millionen Einwohner:innen sind Teil der europäischen Familie. Das haben wir auch in unseren Gesprächen mit Präsidentin Sandu, Premierminister Recean und Außenminister Popescu deutlich gemacht.
Moldau ist Teil der europäischen Familie
Das Engagement Moldaus für die Geflüchteten aus der Ukraine ist sehr beeindruckend. Seit der Eskalation des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland hat Moldau über hunderttausend Geflüchtete aufgenommen. Vor dem Hintergrund der schweren politischen und wirtschaftlichen Lage ist dies besonders hervorzuheben. Moldau zählt zu den ärmsten Ländern in Europa. Zugleich ist es Ziel politischer Desinformationskampagnen. Diese werden aus Russland gesteuert und sollen den pro-europäischen Kurs der Regierung diskreditieren.
Die Menschen in Moldau leben europäische Werte. Wir stehen ihnen solidarisch zur Seite. Deswegen haben wir als Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Rumänien eine große Unterstützungsplattform ins Leben gerufen. Wir stabilisieren damit beispielsweise die Energiepreise und steigern die Energieeffizienz.
Weltfrauentag in Moldau
Am Weltfrauentag habe ich Präsidentin Maia Sandu getroffen. Sandu verkörpert Female Leadership. Sie wehrt sich standhaft gegen eine massive Desinformationskampagne aus Russland und kämpft für die EU-Mitgliedschaft. Ihr Einsatz für die europäische Zukunft der Republik Moldau hat mich nachhaltig beeindruckt. Bei der Panel-Diskussion „Women Leaders for the Republic of Moldova´s EU future“ habe ich mich zu den Herausforderungen und Erfolgswegen von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausgetauscht. Darüber hinaus habe ich mit Vertreterinnen von NGOs zu Frauen- und Kinderrechten gesprochen. In den Unterhaltungen wurden immer wieder strukturelle Ungleichheiten deutlich. Daher bleibt der 8. März auch in diesem Jahr ein wichtiger Tag für den Kampf für Gleichberechtigung der Geschlechter.
Einblicke in das musikalische Moldau
Zum Abschluss der Reise habe ich mich sehr über die spontane Konzerteinladung des Außenministers Popescu gefreut. Gemeinsam haben wir die Band Zdob și Zdub gesehen. Zdob și Zdub ist europaweit erfolgreich. Bei dem vergangenen Euro Vision Contest hat die Band nicht nur den siebten Platz, sondern auch die Herzen der Europäer:innen gewonnen. Die kreative und meisterhafte Performance war wirklich toll. Moldau rockt.